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Gelebter Klimaschutz in Theorie und Praxis

Zwei Beispiele aus Süd- und Norddeutschland belegen eindrucksvoll die Bedeutung von bildungs- und umweltbezogener Stiftungsarbeit

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Einen Koffer voller Experimente gestiftet: Mit dem Klimakoffer können Physiklehrerinnen und -lehrer Wissen zum Klimawandel auf ganz neue Art vermitteln.

Beispiel aus Süddeutschland: Klimakoffer
Der Klimawandel ist eine der größten heutigen Herausforderungen und beeinflusst die Zukunft aller Kinder und Jugendlichen entscheidend. Doch um reagieren zu können, muss man dessen Ursachen und Auswirkungen verstehen. Genau das leistet der von der Physik-Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München entwickelte Klimakoffer.

Der einfach handhabbare Holzkoffer voller Anleitungen und Hilfsmittel für verschiedene Experimente zum Klimawandel ist ein gelungenes Beispiel für praktische Bildungsarbeit durch Stiftungen. Exakt zugeschnitten auf die weiterführenden Schulen in Bayern können Heranwachsende mit ihm Klimaexperimente durchführen und gleichzeitig an effektiven Lösungen arbeiten. Der Klimakoffer passt so gesehen genau zum Ansatz der Bayerischen Sparkassenstiftung: „Schülerinnen und Schüler verstehen durch ihn den Klimawandel besser und erfahren zudem, dass sie mit dazu beitragen können, ihn zu meistern. Genau ein Projekt, das wir gerne unterstützen“, erklärt Matthias Dießl, Vorsitzender des Stiftungsvorstands und Präsident des Sparkassenverbands Bayern. Die Stiftung und die bayerischen Sparkassen haben den Klimakoffer deshalb auch mit rund 900.000 Euro gefördert.

Inzwischen hat fast jedes bayerische Gymnasium von der Stiftung zwei Klimakoffer und eine Infrarotkamera für die Unterrichtsbegleitung erhalten. Vorleistung der Schulen war es, zwei Physiklehrer im Umgang mit den Koffern ausbilden zu lassen. Diese Schulung haben Anfang 2024 auch noch Lehrkräfte von fast 300 Realschulen erhalten, die nun bereits ebenfalls die Koffer einsetzen.

Jardelunder Moor
Jardelunder Moor: Intakte Moore sind unverzichtbar für den Klimaschutz. Die Stiftung Klimaschutz-Nord unterstützt deshalb mit ihren Geldern auch ganz explizit Moorvernässungen zur gezielten Renaturierung.

Beispiel aus Norddeutschland: Moorvernässung
Dieser dunkle Schlamm ist wertvoll – und in der Öffentlichkeit völlig unterschätzt: Denn intakte Moore speichern mehr Kohlendioxid als jedes andere Ökosystem der Welt. In Deutschland bestehen rund vier Prozent der Bundesfläche aus Moorböden. Fast 80 % von ihnen befinden sich im Norddeutschen Tiefland. Dort, genauer gesagt in Schleswig-Holstein, setzt die Arbeit der Stiftung Klimaschutz-Nord der Kieler Förde Sparkasse an.

Laut Experten kann das globale klimapolitische Ziel der Erderwärmungsbegrenzung auf 1,5 Grad Celsius immerhin zu einem Drittel allein durch biologischen Klimaschutz erreicht werden. Moorvernässung ist einer der Hauptansatzpunkte und „nass“ das entscheidende Stichwort. Moore brauchen Wasser, um zum Klimaretter zu werden. Dann sind sie gigantische Kohlenstoffspeicher, da sie beim Wachstum CO2 aus der Atmosphäre ziehen und im Torf speichern. Umgekehrt werden sie zu echten Klimakillern, wenn sie austrocknen. Liegt der Torf im Moorboden nicht mehr im Wasser, verbindet sich der Kohlenstoff wieder mit Sauerstoff und Millionen Tonnen Treibhausgase werden in die Atmosphäre freigesetzt. Genau das geschieht in Schleswig-Holstein, wo die Moorlandschaften über Jahrhunderte für den Torfabbau immer weiter trockengelegt wurden. Und das will die Stiftung mit Projekten und Partnern ändern, indem sie beispielsweise ihrerseits Stiftungen wie die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein unterstützt.

Moorrenaturierung ist eine wahre Langzeitaufgabe: Die Torfschicht wächst nur um einen Meter in tausend Jahren. Eines der Hauptanliegen der Stiftung Klimaschutz-Nord bleibt deshalb: Wasser fürs Moor!

Die Neubewaldung ist ein weiteres wesentliches Instrument des biologischen Klimaschutzes der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten. Mehr Wald bedeutet nicht nur einen Zugewinn für unsere Umwelt, sondern ist ein Garant für die Sicherung der Lebensgrundlage aller Menschen und die der Tier- und Pflanzenwelt.

Kurzprofil Bayerische Sparkassenstiftung
Die Bayerische Sparkassenstiftung fördert seit ihrer Gründung 1994 den Fortschritt in Bayern und stärkt alte und neue Werte. Einen besonderen Schwerpunkt bilden innovative Projekte. Die Förderpartner sollen durch ihre zukunftsorientierten Projektideen das Leben der Menschen in den bayerischen Regionen bereichern.

Kurzprofil Stiftung Klimaschutz-Nord
Die Stiftung Klimaschutz-Nord wurde auf Initiative der Stiftergemeinschaft der Förde Sparkasse im Jahr 2022 gegründet. Stiftungszweck ist biologischer Klimaschutz auf den drei Feldern Moorvernässung, Neubewaldung und Bildungsförderung. Die Stiftungsziele werden durch Erlöse aus dem Stiftungsvermögen und Zuwendungen Dritter finanziert.