die Sparkassen haben das Jahr 2023 trotz großer gesellschafts- und wirtschaftspolitischer Herausforderungen gut bewältigt. Vor allem im Zuge der Zinswende konnten die Ergebnisse nach Steuern deutlich gesteigert werden. Dies erlaubte es den öffentlich-rechtlichen Instituten, die Vorsorgereserven um 9,7 Mrd. Euro aufzustocken – die höchste Dotierung der letzten Dekade.
Damit sind die Institute gut gegen mögliche Rückschläge gewappnet. Denn viele Unternehmen waren im Vorjahr weiterhin von schwächelnder Konjunktur und Nachfrage, von gestiegenen Material- und Energiekosten, aber auch vom Fachkräftemangel betroffen. Und die Lage ist auch im laufenden Jahr 2024 nicht einfacher geworden. Erst im April hat die Bundesregierung ihre Wachstumsprognose von 1,3 auf 0,3 % abgesenkt.
Zwar zeigen sich Unternehmenskunden der Sparkassen in aller Regel gut kapitalisiert und sehr widerstandsfähig. Allerdings werden in den Einzelwertberichtigungen Probleme im Handel und in der Bauindustrie sichtbar. Und auch viele Privatkundinnen und -kunden sehen sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert.
Auch wegen dieser nicht einfachen Lage bleibt es für die Sparkassen sehr wichtig und herausfordernd, ihren Gründungsauftrag wahrzunehmen: den Menschen in der Breite zu wirtschaftlicher Selbstbestimmung und sozialer Teilhabe zu verhelfen und die Wirtschaft vor Ort zu unterstützen.
Damit dies auch weiterhin gut gelingt, haben wir in der Sparkassen-Finanzgruppe die Geschäftsstrategie optimiert. Sie definiert die Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden als wichtigen Maßstab der Geschäftstätigkeit: Wenn die Kundinnen und Kunden zufrieden sind, behalten die Sparkassen ihre Marktrelevanz – und darauf fußt ihre Robustheit im Markt.
Ich bin sicher, dass die Sparkassen ihre Strategie erfolgreich entwickeln. Denn die Institute genießen das Vertrauen vieler Menschen, was sich nicht zuletzt am Netto-Zuwachs von 376.000 Girokonten im Vorjahr ablesen lässt. Gerade junge Kundinnen und Kunden unter 30 haben auf diese Weise ihre Zuversicht in die Sparkassen zum Ausdruck gebracht.
Wichtig ist allerdings, dass die Politik auf Bundes- und EU-Ebene die Rahmenbedingungen erhält, unter denen die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Sparkassen und ihren Kundinnen und Kunden möglich ist.
Ein wesentlicher Pfeiler, auf dem dieses Vertrauen beruht, sind die Instituts- und Einlagensicherungssysteme der Sparkassen und der Volksbanken. Sie geben den Kundinnen und Kunden die Sicherheit, dass ihr Geld bei den regionalen Instituten verbleibt und dass ihre Einlagen für regionale Engagements eingesetzt werden und nicht Hochrisikogeschäfte absichern.
Daher stehen die Sparkassen einer Vergemeinschaftung der Einlagensicherung skeptisch gegenüber, unabhängig davon, ob diese von den Befürwortern unter den Bezeichnungen „EDIS“ oder „CMDI-Review“ diskutiert wird.
Wir werden uns als Sparkassen-Finanzgruppe gemeinsam mit den Genossenschaftsbanken und großen Teilen der deutschen Wirtschaft weiterhin für den Erhalt und die Funktionsfähigkeit der bewährten Sicherungssysteme einsetzen. Und wir sind zuversichtlich, dass die Bundesregierung uns bei diesen Anliegen wie bisher unterstützt.